Wiener Team gewinnt Vis Moot 2023

Nach 30 Jahren Vis Moot konnte das Team der Universität Wien erstmals den Heimvorteil ausspielen und den jährlich in Wien abgehaltenen Vis Moot Court gewinnen. Damit stehen die Studierenden der Universität Wien an der absoluten Weltspitze der Jusstudierenden.

 

Seit mittlerweile 30 Jahren findet jedes Jahr der „Willem C. Vis Moot Court“ statt. Dies ist ein Wettbewerb unter Jusstudierenden aus der ganzen Welt, die alle an einem fiktiven Fall arbeiten, Schriftsätze (also die Schiedsklage und die entsprechende Klagebeantwortung) dazu verfassen und ihn schließlich auch mündlich verhandeln. Der im Fall behandelte Themenkomplex entstammt dem internationalen Schieds- und Handelsrecht und drehte sich dieses Jahr um einen Drohnenkaufvertrag durch ein Staatsunternehmen und dessen Verstrickung in einen Korruptions- und Betrugsskandal.

Die Verhandlungen finden jährlich in der Karwoche in Wien statt – am Sitz von UNCITRAL (der Kommission der Vereinten Nationen für das internationale Handelsrecht) und dem Abschlussort des sogenannten „Wiener Kaufrechts“, eines internationalen Vertrags zur Vereinheitlichung des Kaufvertragsrechts. Die Universität Wien, die seit Beginn des Wettbewerbs immer wieder mit exzellenten Ergebnissen als beste österreichische Universität geglänzt hat, konnte diesen Heimvorteil erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs nutzen und mit dem Sieg die international hervorstechende Rolle Wiens als Schiedsstandort und Österreichs als bedeutende Jurisdiktion für die Beilegung internationaler Handelsstreitigkeiten nochmals unterstreichen.

Die siegreichen Studierenden der Alma Mater Rudolphina setzten sich dabei gegen 377 andere Teams aus 89 Jurisdiktionen durch und ließen dabei auch Eliteuniversitäten wie Harvard, Oxford oder Cambridge hinter sich. Am Gründonnerstag besiegte das Team in einem großen Finale in der Wiener Messe schließlich noch die Universität Belgrad und führte damit eine Serie an Siegen gegen Teams aus Australien, Brasilien, Deutschland, Indien, Kroatien, Saudi-Arabien und Singapur zum krönenden Abschluss. 

Mit dem Gewinn des Vis Moots erlang die Universität Wien erstmals den Sieg in einem „Grand Slam“ der internationalen Studierendenwettbewerbe auf dem Gebiet der Rechtswissenschaften. Dabei hätte das Timing des Sieges, der pünktlich zum 30-jährigen Bestehen des Vis Moot den Sieg „nach Hause“ holt, nicht besser sein können.

 

Zahlreiche Erfolge für Universität Wien

Das diesjährige Team der Universität Wien, bestehend aus Caroline BriedlJulian DorffnerLaurenz FaberAntonia HotterFlavia IsidoriAnna-Lisa Landrichter und Lisa Naderer, hatte sich schon seit September 2022 auf den Wettbewerb vorbereitet und konnte neben dem Gewinn des Moot Courts auch den Preis für den weltweit zweitbesten Klägerschriftsatz (von 389 eingereichten Schriftsätzen) erlangen. 

Des Weiteren gewann Laurenz Faber für seine herausragenden Leistungen beim Verhandeln den Preis für den drittbesten individuellen Verhandler von mehr als 2.500 Studierenden; Antonia Hotter konnte eine Honourable Mention (Top 45) in dieser Kategorie erringen.

Wenngleich ein motiviertes und fleißiges Team das Um und Auf für einen solchen Erfolg ist, bedarf es auch intensiven Coachings von Seiten der Universität. Diese verantwortungsvolle Aufgabe kam den Universitätsassistenten Paul Eichmüller und David von der Thannen und der Studienassistentin Katarina Marko zu, die unter der Leitung der Professoren Christian Koller und Matthias Lehmann das Team von Anfang an begleiten und zum Sieg führen durften. Unterstützung erhielten sie dabei von Anwälten der namhaften internationalen Anwaltskanzleien Zeiler Floyd Zadkovich in Wien und Wilmer Hale in London.

Das Team der Universität Wien mit Coaches (v.l.n.r):

David von der Thannen, Caroline Briedl, Flavia Isidori, Antonia Hotter, Laurenz Faber, Lisa Naderer, Julian Dorffner, Paul Eichmüller, Christian Koller, Katarina Marko und Thomas Herbst

(c) Michael Seirer Photography

Laurenz Faber und Antonia Hotter

(c) Michael Seirer Photography